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forum.lautenba.ch - Eure Saison 2oo9 - parasiten im meisennest?

parasiten im meisennest?

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gaby
Gast
hallo liebe meisenfreunde,
ich habe zum erstenmal einen nistkasten im garten aufgestellt - mit Erfolg.
Das Meisenpaar ist sehr fleißig! Doch was bringt es denn hin und wieder aus
dem Kasten heraus? Es sieht aus wie dicke Silberfischchen - oder ist es doch nur Kot der Jungmeisen? Keine Ahnung!!! Ich hoffe aber, dass ihr mir da weiterhelfen könnt. ;)
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Hallo gaby,

auch Dir ein herzliches Willkommen im Forum und gedrückte Daumen für eine erfolgreiche Aufzucht in eurem Meisenkasten. Sind es Blaumeisen oder Kohlmeisen, die euer "Hotel" nutzen?

Tja, anhand der Beschreibung lässt sich nicht viel ableiten, welche Untermieter sich im Kasten befinden. Die Kotsäckchen der Jungtiere sind weiß, rundlich und elastisch. Ansonsten hätte ich hier zwei Links, die Dir möglicherweise helfen können, oder führe doch einfach mal eine Bildersuche z.B. bei google durch, vielleicht wirst Du da fündig.

Liebe Grüße ... Ines

http://www.wildvogelhilfe.org/gesundheit/gefiederparasiten.html

http://www.xfaweb.baden-wuerttemberg.de/xfaweb/compact/vp.pl?page=/nafaweb/berichte/pabl_17/pabl170008.html
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Ort: Trondheim
Das sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Kotpakete. Die Natur hat das so eingerichtet, dass der Kot, der ja pastös bzw. halbflüssig ist, von einer dünnen Schicht Schleimhaut umgeben ist. Eben damit die Elterntiere eine Chance haben, den überhaupt mit dem Schnabel zu entsorgen. Man sieht ja, was das für eine Sauerei gibt, wenn so ein Säckchen mal platzt... :lol:

Ein Beringer von der norweg. ornithologischen Vereinigung (NOF) hat mir übrigens erzählt, dass man z.B. Meisenküken nicht zu früh beringen darf. Die Altvögel verwechseln manchmal die silbrigen Ringe mit Kotpaketen und wenn dann das Küken noch zu leicht ist, kann es passieren, dass es im Eifer des Reinhaltens aus dem Kasten gezogen/ausgeflogen wird. :shock:
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"Der herzlose Beobachter aus dem Norden..." :twisted:
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Hi Bodo,

Zitat
Die Altvögel verwechseln manchmal die silbrigen Ringe mit Kotpaketen und wenn dann das Küken noch zu leicht ist, kann es passieren, dass es im Eifer des Reinhaltens aus dem Kasten gezogen/ausgeflogen wird.


Ach, das ist ja interessant. Ich hätte geglaubt, aufgrund der "Ringhärte" und das Zappeln des Kükens, was daran hängt, würde das Elterntier sozusagen einen Aha-Effekt haben. Das passiert dann bestimmt nur bei noch wirklich winzigen Küken, oder?

Liebe Grüße ... Ines
gaby
Gast
Danke für eure schnellen Antworten. Ehrlich gesagt hatte ich es auch gehofft, dass es Kotpäckchen sind. Ich dachte allerdings diese seien als kleine weiße
"Kügelchen" getarnt. Ändert sich das im Laufe der Zeit mit dem Futterangebot?

Gaby
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Ort: Trondheim
Ines schrieb
Das passiert dann bestimmt nur bei noch wirklich winzigen Küken, oder?


Tja, oder? Ich habe keine Ahnung, in welchem Alter Nestlinge mal beringt und dabei dieser Effekt festgestellt worden ist. Zu kleine Küken kann man ja gar nicht richtig handtieren und beringen, denke ich. "Unsere" Kohlmeisenjungen sind damals +/- 1 Woche vor dem errechneten Ausflug beringt worden.
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"Der herzlose Beobachter aus dem Norden..." :twisted:
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Registriert: Mai 2008
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gaby schrieb
Ich dachte allerdings diese seien als kleine weiße
"Kügelchen" getarnt. Ändert sich das im Laufe der Zeit mit dem Futterangebot?


Das verwechselst Du mit den Duftkugeln, die den Kasten so angenehm parfumieren... :mrgreen:
Und wie sich das verändert! Haben adulte Meisen eigentlich auch "Kausteinchen" im Magen? Ich hatte bei meinen Beobachtungen manchmal den Eindruck, dass bei den Küken z.B. Schnaken (diese grossen, pflanzensaugenden "Mücken") genauso wieder rauskommen wie sie oben reingestopft worden sind. :lol:
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"Der herzlose Beobachter aus dem Norden..." :twisted:
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Da wir gerade beim Fressen sind, Bodo, Du weißt das bestimmt: womit "nehmen" die Küken eigentlich das Futter aus dem Schnabel? Der Kehlkopf? Ich konnte auch oft beobachten, dass die Eltern was reinstopften, nach ein paar Sekunden aber wieder aus dem Schlund entnahmen und es einem anderen Küken verfütterten. Scheinbar war dann das Küken im wahrsten Sinne des Wortes randvoll.

Grüße,
Sandra
Mitglied
Registriert: Mai 2008
Beiträge: 259
Ort: Trondheim
Sandra schrieb
Da wir gerade beim Fressen sind, Bodo, Du weißt das bestimmt: womit "nehmen" die Küken eigentlich das Futter aus dem Schnabel? Der Kehlkopf?


Ich verstehe die Frage nicht recht. "Aus dem Schnabel nehmen..."? Meinst Du, wie das Futter aus dem Schnabel/Schlund in den Magen gelangt?
Ich nix Zoologe, nur das übliche im 1. Semester Grundstudium. Stichwort Oesophagus fällt mir noch ein. Das wird nicht grundsätzlich anders sein, als z.B. bei uns Menschen. Nur eben alles in sehr viel kleinerem Format...
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Ort: Regensburg
Hm, ist schwierig auszudrücken. Mir scheint, als ob beim Füttern das Futter irgendwie vom Schnabel der Altvögel abgesreift werden muss, also als ob sich im Schlund dann irgendwas schließt, wodurch die Raupe drin behalten wird. Die Eltern lassen die Raupe ja nicht einfach irgendwie reinplumpsen, oder? Man sieht ja auch wenn der Altvogel den Schnabel wieder aus dem Schlund rauszieht, dass der Kükenkopf dann ein Stück mitzieht, als ob im Schlund eben was zumachen würde. Denn mit dem Schnabel können die kleinen das Futter ja noch nicht abnehmen. Ich weiß grad auch nicht, wie ich's besser ausdrücken soll :-(

Zitat
Ich nix Zoologe, nur das übliche im 1. Semester Grundstudium


Ach so? Ich hätte Dich jetzt durch Dein ganzes Wissen und Interesse ernsthaft in die Zoologie-Schiene gesteckt.
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Registriert: Mai 2008
Beiträge: 259
Ort: Trondheim
Sandra schrieb
Man sieht ja auch wenn der Altvogel den Schnabel wieder aus dem Schlund rauszieht, dass der Kükenkopf dann ein Stück mitzieht, als ob im Schlund eben was zumachen würde.


Ach so. Ich gehe davon aus, dass die Speiseröhre nicht einfach wie so ein passiver Gummischlauch aufgebaut ist, sondern von Muskulatur umgeben ist, die die Nahrungspartikeln in eine eindeutige Richtung dirigiert - nämlich zum Magen. Bei Tieren, die die Nahrung nicht zerkleinern und teilweise lebend verschlingen, ist diese Muskulatur bestimmt gut entwickelt.

Zitat
Ich hätte Dich jetzt durch Dein ganzes Wissen und Interesse ernsthaft in die Zoologie-Schiene gesteckt.

"Wissen ist Macht. Ich weiss nix - macht nix." :mrgreen:

Nach 13 Jahren Bio-Studium, bes. Ökologie, bin ich so einigermassen in der Lage, Zusammenhänge zu analysieren und Erklärungsansätze zu finden, auch wenn sie nicht direkt mit meinem Fachgebiet (Gewässerökologie) zu tun haben. Und natürlich auch irgendwas mit einer scheinbar offensichtlichen Plausibilität zu vertreten, so dass viele andere es glauben, die nicht selbst nachhaken. :lol:
Grundsätzlich bin ich, was die Ornithologie angeht, ein mässig beflissener Laie. Mein Interesse an Vögeln wurde durch Prof. Wolfhard Schultz + vom Inst. f. Haustierkunde der Uni Kiel geweckt.
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