habe mir das mit einem Nager- oder Haustierthread überlegt und denke, so ein Thread lockt bestimmt auch andere Tierhalter zum Meinungsaustausch an. Was meinst Du? Und nebenbei lernt man auch immer wieder etwas Neues dazu und erfährt auch einiges von seinem „Gegenüber“. Ich kann mir vorstellen, dass einige von den Hinkepie-Fans selber Haustiere halten, womöglich sogar auch Meersauen.
ZitatNach heutigem Kenntnisstand völlig haarsträubend.
Ja, ich glaube jeder der anfängt Tiere zu halten, macht erst ein mal typische Anfängerfehler. War bei mir genauso, auch so ca. mit 13 oder 14. Allerdings erlebt man auch heute noch unterschiedliche Meinungen von Fachmännern/frauen die eine Meerschweinchenhaltung zusammen mit Kaninchen befürworten, bzw. sich dagegen aussprechen.
Zitatund nach dem "Schweine-TÜV" (Fell- und Krallenpflege, abtasten auf Knoten etc.
Das gehörte bei uns und den Ratten auch zur Tagesordnung und einmal in der Woche war auch Gewichtskontrolle. Gerade Kastraten werde ja unglaublich schnell dick. Obwohl da auch eine Dickmamsell in der Gruppe lebte, die selbst den Kastraten mit ihrem Gewicht übertraf.
ZitatWobei die Betonung auf Dulden liegt und der Grund dafür die Angst, zuwenig Futter abzubekommen ist
Yepp, solch Kandidaten waren auch im Rudel, eigentlich ganz schön clever, so ein „korruptes“ Tier. Dem Menschen gegenüber „auf nett tun“ und erkennen, dass dieses Verhalten Vorteile bringt, verdient schon meine Achtung.
Zitat..., hatten sie alle einen unterschiedlichen Charakter
Ja, wohl war. Angefangen vom Schisser , über den „Klassenclown“ bis hin zum Draufgänger, jedes Tier war einzigartig in seinem Wesen.
Bei uns fing die Rattenhaltung zufällig an. Bei einer Nachtwanderung im Sommer 2000 lief uns auf dieser besagten Hauptstraße in Kiel ein noch nicht ausgewachsener Rattenbock über die Füße. Total verfloht und vermilbt und ausgehungert. Zu dieser Zeit lebte aber schon viele Jahre eine Katze bei uns und anfänglich hatte ich ja die Hoffnung, dieser halbzahme Bock gehört zu jemanden, der ihn verloren hat. Aber trotz der Flugblätter, die wir ausgehangen haben, meldete sich niemand. Die Konstellation Katze-Ratte fand ich nicht so prickelnd, aber im Laufe der Zeit haben wir uns alle damit arrangiert.
Tja, so kam es, dass wir über das Internet einen Rattenverein in Kiel fanden und uns über artgerechte Haltung informieren konnten. Da stand dann schnell fest, Einzelhaltung kommt nicht in Betracht und am Tage der Kastration des Böckchens holten wir aus dem Tierheim ein Muttertier mit ihrer 6 Wochen jungen Tochter dazu. Durch den Verein und dem Tierheim, mit dem wir seither engsten Kontakt hatten erfuhren wir dann von anderen Ratten aus schlechter Haltung oder unerwünschtem Nachwuchs bei anderen Rattenhaltern. Und so kamen wir dann im Laufe der Zeit auf eine Rudelgröße von 12 Langschwänzen.
Da ich auch kein großer Freund von Käfighaltung bin, bauten wir zwei Kleiderschränke in Rattenschränke um, die in dem „Rattenzimmer“ ihren festen Platz hatten. Auch war es für die Tiere möglich, selbst zu entscheiden, ob sie die „Sicherheit“ ihrer Behausung aufgaben, um sich nach Lust und Laune im Zimmer frei zu bewegen. Die meisten zogen es trotz ständig geöffneter Ausgänge vor, den Schrank nicht zu verlassen, nur zwei gingen gerne auf Wanderschaft und besuchten uns auf dem Schreibtisch, wobei die eine leider in „Einzelhaft“ saß, wir konnten sie trotz monatelanger Bemühungen nicht in das bestehende Rudel integrieren. Es kam während dieser Integrationsversuche immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen und schließlich lebte sie alleine in einem großen Käfig, der aber auch Tag und Nacht offen war und ihr die Möglichkeit gab, selbst Kontakt zu den anderen aufzunehmen, wenn sie es wollte und nicht weil wir Menschen das für besser hielten.
Aber sie blieb Einzelgänger und war so bissig, dass wir sie nicht aus dem Käfig greifen konnten, das ging nur, wenn man ihr einen Karton hinhielt in dem sie hineinschlüpfte und von da ließ sie sich ohne zu beißen herausnehmen. Ihr fehlte ein Stück vom Schwanz und sie auch sonst sehr auffällig von ihrem Verhalten her und ich möchte nicht Wissen, was sie alles durchgemacht hatte in ihrem Leben. Sie war die unternehmenslustigste und erkundete gerne das Zimmer, wobei es auch geschah, dass sie quer über den Schreibtisch rannte, nur um in den Zeigefinger, der die Computermaus bediente ordentlich hineinzubeißen.
Alles in allem lebten für 4 Jahre Ratten bei und mit uns, kein langer Zeitraum, wenn man bedenkt, dass Du schon seit 18 Jahren Meerschweinchen hältst.
Vermutlich hast Du in dieser Zeit einen so großen Ehrfahrungsschatz gesammelt, der für Neueinsteiger in der Meerschweinhaltung eine Goldgrube darstellt. Und ich kann mir vorstellen, obwohl Du ein „alter Hase“ in der Meerschweinchenhaltung bist, gibt es gewiss auch heute noch unerwartete Situationen, die Dich Staunen oder Grübeln lassen, oder? Ach übrigens, was bedeutet denn „Wombeln“?
Liebe Grüße ... Ines

