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Haustierhaltung

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Registriert: Mai 2008
Beiträge: 1033
Liebe Sandra,

habe mir das mit einem Nager- oder Haustierthread überlegt und denke, so ein Thread lockt bestimmt auch andere Tierhalter zum Meinungsaustausch an. Was meinst Du? Und nebenbei lernt man auch immer wieder etwas Neues dazu und erfährt auch einiges von seinem „Gegenüber“. Ich kann mir vorstellen, dass einige von den Hinkepie-Fans selber Haustiere halten, womöglich sogar auch Meersauen.

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Nach heutigem Kenntnisstand völlig haarsträubend.

Ja, ich glaube jeder der anfängt Tiere zu halten, macht erst ein mal typische Anfängerfehler. War bei mir genauso, auch so ca. mit 13 oder 14. Allerdings erlebt man auch heute noch unterschiedliche Meinungen von Fachmännern/frauen die eine Meerschweinchenhaltung zusammen mit Kaninchen befürworten, bzw. sich dagegen aussprechen.
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und nach dem "Schweine-TÜV" (Fell- und Krallenpflege, abtasten auf Knoten etc.

Das gehörte bei uns und den Ratten auch zur Tagesordnung und einmal in der Woche war auch Gewichtskontrolle. Gerade Kastraten werde ja unglaublich schnell dick. Obwohl da auch eine Dickmamsell in der Gruppe lebte, die selbst den Kastraten mit ihrem Gewicht übertraf.
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Wobei die Betonung auf Dulden liegt und der Grund dafür die Angst, zuwenig Futter abzubekommen ist

Yepp, solch Kandidaten waren auch im Rudel, eigentlich ganz schön clever, so ein „korruptes“ Tier. Dem Menschen gegenüber „auf nett tun“ und erkennen, dass dieses Verhalten Vorteile bringt, verdient schon meine Achtung.
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..., hatten sie alle einen unterschiedlichen Charakter

Ja, wohl war. Angefangen vom Schisser , über den „Klassenclown“ bis hin zum Draufgänger, jedes Tier war einzigartig in seinem Wesen.

Bei uns fing die Rattenhaltung zufällig an. Bei einer Nachtwanderung im Sommer 2000 lief uns auf dieser besagten Hauptstraße in Kiel ein noch nicht ausgewachsener Rattenbock über die Füße. Total verfloht und vermilbt und ausgehungert. Zu dieser Zeit lebte aber schon viele Jahre eine Katze bei uns und anfänglich hatte ich ja die Hoffnung, dieser halbzahme Bock gehört zu jemanden, der ihn verloren hat. Aber trotz der Flugblätter, die wir ausgehangen haben, meldete sich niemand. Die Konstellation Katze-Ratte fand ich nicht so prickelnd, aber im Laufe der Zeit haben wir uns alle damit arrangiert.

Tja, so kam es, dass wir über das Internet einen Rattenverein in Kiel fanden und uns über artgerechte Haltung informieren konnten. Da stand dann schnell fest, Einzelhaltung kommt nicht in Betracht und am Tage der Kastration des Böckchens holten wir aus dem Tierheim ein Muttertier mit ihrer 6 Wochen jungen Tochter dazu. Durch den Verein und dem Tierheim, mit dem wir seither engsten Kontakt hatten erfuhren wir dann von anderen Ratten aus schlechter Haltung oder unerwünschtem Nachwuchs bei anderen Rattenhaltern. Und so kamen wir dann im Laufe der Zeit auf eine Rudelgröße von 12 Langschwänzen.

Da ich auch kein großer Freund von Käfighaltung bin, bauten wir zwei Kleiderschränke in Rattenschränke um, die in dem „Rattenzimmer“ ihren festen Platz hatten. Auch war es für die Tiere möglich, selbst zu entscheiden, ob sie die „Sicherheit“ ihrer Behausung aufgaben, um sich nach Lust und Laune im Zimmer frei zu bewegen. Die meisten zogen es trotz ständig geöffneter Ausgänge vor, den Schrank nicht zu verlassen, nur zwei gingen gerne auf Wanderschaft und besuchten uns auf dem Schreibtisch, wobei die eine leider in „Einzelhaft“ saß, wir konnten sie trotz monatelanger Bemühungen nicht in das bestehende Rudel integrieren. Es kam während dieser Integrationsversuche immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen und schließlich lebte sie alleine in einem großen Käfig, der aber auch Tag und Nacht offen war und ihr die Möglichkeit gab, selbst Kontakt zu den anderen aufzunehmen, wenn sie es wollte und nicht weil wir Menschen das für besser hielten.

Aber sie blieb Einzelgänger und war so bissig, dass wir sie nicht aus dem Käfig greifen konnten, das ging nur, wenn man ihr einen Karton hinhielt in dem sie hineinschlüpfte und von da ließ sie sich ohne zu beißen herausnehmen. Ihr fehlte ein Stück vom Schwanz und sie auch sonst sehr auffällig von ihrem Verhalten her und ich möchte nicht Wissen, was sie alles durchgemacht hatte in ihrem Leben. Sie war die unternehmenslustigste und erkundete gerne das Zimmer, wobei es auch geschah, dass sie quer über den Schreibtisch rannte, nur um in den Zeigefinger, der die Computermaus bediente ordentlich hineinzubeißen.

Alles in allem lebten für 4 Jahre Ratten bei und mit uns, kein langer Zeitraum, wenn man bedenkt, dass Du schon seit 18 Jahren Meerschweinchen hältst.
Vermutlich hast Du in dieser Zeit einen so großen Ehrfahrungsschatz gesammelt, der für Neueinsteiger in der Meerschweinhaltung eine Goldgrube darstellt. Und ich kann mir vorstellen, obwohl Du ein „alter Hase“ in der Meerschweinchenhaltung bist, gibt es gewiss auch heute noch unerwartete Situationen, die Dich Staunen oder Grübeln lassen, oder? Ach übrigens, was bedeutet denn „Wombeln“?


Liebe Grüße ... Ines
Mitglied
Registriert: März 2009
Beiträge: 205
Ort: Regensburg
Hallo Ines,
das war eine gute Idee - über die Nagetierhaltung im allgemeinen unter Sterben - Abschied zu sprechen ist ja auch nicht so passend.

Zur Meerschweinchenhaltung mit Kaninchen gab's mal einen interessanten test: Ein Meerschweinchen konnte sich mittels zweier Röhren entscheiden, ob es in einem Käfig mit Kaninchen oder in einen leeren Käfig gehen möchte. 100% (!) entschieden sich für's alleine sein. Das Problem ist auch, dass Kaninchen und Meerschweinchen - ähnlich wie Hund und Katz - eine völlig unterschiedliche, gegensätzliche Sprache sprechen. Zum Beispiel bedeutet Zähneklappern bim Schwein höchste Anspannung und Aggressivität / Angst, beim Kaninchen dagegen Wohlbefinden.

Deine Schränke hab ich gesehen, hat mir gut gefallen. Meine leben auch in einem Eigenbau, den ich heuer aber gerne austauschen möchte. Zum einen sieht er nach 9 Jahren schon etwas mitgenommen aus, hauptsächlich aber aus egoistischen Gründen, da ich mich beim Saubermachen immer so verrenken muss. Man wird halt nicht jünger - der Ischias *lach*

Ach habt ihr gar keine Ratten mehr? Schade, da fehlt Dir bestimmt was, oder? Ratten find ich auch total spannende, intelligente Tiere.

Überraschungen gibt's natürlich immer wieder, und wie bei fast allem findet man nach geraumer Zeit etwas dann doch nicht mehr so toll, worauf man jahrelang geschwört hat. Gerade bei der Fütterung gibt's halt total verschiedene Meinungen - da hat auch jeder seine eigenen Vorlieben, was für's Tier am besten sein könnte.

Oh, die Wombeln. Ist ein Ausdruck für wohlgenährte, gesunde junge Tiere / Kinder. Ich weiß gar nicht mehr, ob das Wort eine Eigenkreation von mir ist oder tatsächlich hier gebräuchlich :mrgreen:

Liebe Grüße,
Sandra
Mitglied
Registriert: Mai 2008
Beiträge: 1033
Hi Sandra,

die unterschiedliche Sprache der verschiedenen Tiere kann ja zu gewaltigen Problemen, bzw. Missverständnissen führen. Nur wenige Tiere können sich dennoch verständigen, trotz dieser gravierenden Unterschiede. Das begeistert mich dann jedes mal, wenn ich solche „Multisprachler“ kennen lerne.

Ist schon interessant, dass sich das Meerschwein im Test für den leeren Käfig entschied, aber ich glaub, ich wäre auch lieber alleine, als in einer WG wo das mit der Kommunikation schwierig ist. Das mit dem Zähneknirschen kenne ich auch von den Ratten, muss aber zu meiner Schande gestehen, dass ich nicht mehr weiß, wie wir das interpretiert haben. Kam nicht sooo häufig vor. Und die Verrenkungen beim Schrank reinigen....., auch da knirschts, aber gewiss nicht aus dem Wohlbefinden heraus. :mrgreen:

Wie ist das bei den Meersauen, mögen sie Etagen im Käfig, oder bevorzugen sie den Boden? Hast Du vielleicht ein Photo von Deinem Selbstbau und dessen Bewohnern parat?
Die Ratten hatten eine Vorliebe für die Höhe, außer wenn sie alt wurden und nicht mehr klettern oder richtig laufen konnten, blieben sie auf den unteren Etagen. Irgendwann haben wir dann Rampen eingebaut, damit sie nicht ganz so abgeschnitten vom Rudel waren, war auch echt hilfreich für die Gehbehinderten.

Ja, ich vermisse die Langschwänze schmerzlichst. Bei jedem Besuch im Baumarkt oder beim Gemüsestand sind sie „mit dabei“, da komme ich einfach nicht gegen an. Vielleicht werden wir wieder Ratten halten, aber so lange hier noch das Renovierchaos herrscht, ist das kein Thema. Auch will ich die Tierärzte vorab „unter die Lupe nehmen“, auf dem Land sind manche Tierärzte etwas merkwürdig, in Bezug auf Ratten. In der Stadt war das kein großes Thema. Vielleicht auch wieder eine oder zwei Katzen, wer weiß. Bisher liefen uns entweder die Tiere zu, oder wir wurden gefragt, ob wir Hund, Katze, Maus usw. aufnehmen könnten, wir haben uns nie „bewusst“ dafür entschieden ein Tier zu holen, das ergab sich all die Jahre einfach so. Außer bei den Ratten, die wir aus dem Tierheim holten, war das anders, entweder konnten wir sie vermitteln, oder entschlossen uns schon im Vorfeld zur Integration.

Wie ist das bei den Meerschweinen, ist das auch ein längerer Prozess ein neues Tier in die Gruppe zu setzen?

Oh Wombeln, da ist mir der Ausdruck Wonneproppen geläufig. :)

Liebe Grüße ... Ines

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