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forum.lautenba.ch - Eure Saison 2o1o - Iglus statt Nistkästen!

Iglus statt Nistkästen!

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Heute, 15.27 und 15.31 sind zwei junge Kohlmeisen ausgeflogen, nachdem sie stundenlang im Kasten gerufen hatten. Leider habe ich seit gestern keinen der Eltern mehr beobachtet oder gehört. Offenbar fliegen die auch ohne Locken durch die Eltern aus, wenn sie kräftig genug sind. Aber ob sie in der Lage sind, jetzt schon selbständig Futter zu finden? :?

Ob das zwei zurückgelassene Nesthäkchen waren (ich meine, es könnten mal insgesamt 4 Küken gewesen sein...) oder den Eltern etwas zugestossen ist, wird sich wohl nicht beantworten lassen. Im Moment höre ich ihre Rufe noch im Garten, aber sich langsam von ihrer Brutstätte entfernend.

Gruss, Bodo
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"Der herzlose Beobachter aus dem Norden..." :twisted:
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Moin Bodo,

mmpf, vielleicht schaffen die Lütten es ja sich von anderen Meisen verschiedene Verhaltensweisen abzugucken. Ist schon komisch, dass gar kein Elternteil mehr zu sehen war. Das beiden etwas zusgestoßen ist, wäre ja schon ein recht großer Zufall (aber nicht gänzlich unmöglich). Wie Du selbst sagst, das wird sich schwerlich beantworten lassen.

Liebe Grüße ... Ines
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Liebe Grüße ... Ines
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So gegen 17 Uhr hörten die Rufe der Jungmeisen erstmal auf. Gegen 19 Uhr habe ich dann zum letzten Mal Rufe gehört. Heute morgen Stille. :?

Ich werde gleich mal in den Garten gehen und nachschauen, ob ich sie in/unter den Birken entdecken kann - tot oder lebendig. Wenn man beobachtet, wie intensiv gerade flügge gewordene Meisen von ihren Eltern noch gefüttert werden, fürchte ich, dass sie elternlos ganz schnell an Entkräftung durch Nahrungsmangel sterben.

Ausserdem will ich den Kasten abnehmen: der hat jetzt seine 6. Saison hinter sich, hing sommers wie winters und könnte durch was neues mit breiterem Dach ersetzt werden. Ausserdem wächst die Wäscheleine, mit der ich ihn am Baum befestigt habe, so allmählich ein.
Gruss, Bodo
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"Der herzlose Beobachter aus dem Norden..." :twisted:
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Hi Bodo,

und .... hast Du die Meisen gefunden? Gibt es schlechte Nachrichten?

Gibt es da eigentlich Materialen, die nicht in den Baum einwachsen? Von der "Henkeltechnik" bin ich nicht ganz so angetan, Nägel finde ich auch nicht prickelnd, aber da soll es wohl welche geben, die den Baum nicht all zu stark verletzen. Habe schon überlegt diese breiten Jutebänder (Bastelbänder) zu benutzen, aber bin mir unsicher, ob die nicht auch früher oder später in die Rinde wachsen.

Gruß ... Ines
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Liebe Grüße ... Ines
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Ines schrieb
und .... hast Du die Meisen gefunden? Gibt es schlechte Nachrichten?


Gestern hat es hier fast den ganzen Tag über heftig geschifft, bei nur 12°, so dass ich keine Lust hatte nachzusehen. Das habe ich erst heute gemacht. Ich habe aber gar keine Meisen gesehen: weder am Boden noch in den Bäumen. Es ist jedes Jahr das gleiche: nach der Brutzeit verschwinden die Meisen fast völlig aus dem Garten. Ich nehme an, sie bevorzugen dann andere Gebiete, z.B. den nahen Wald. Erst zum Herbst formieren sich dann die Meisenzüge, die auf Futtersuche regelmässig durch den Garten ziehen.

Ich habe den Kasten abgenommen und geleert. Das Nest sah o.k. aus, keine sichtbare Häufung von Parasiten. Unter der obersten Lage von ca. 3 cm kam das erste Nest dieser Saison zum Vorschein, das schon auf dem alten Material vom letzten Jahr aufgebaut worden war. Und darin 7 nicht ausgebrütete Eier!

Benutzerübermitteltes Bild

Nach vorsichtiger Reinigung mit warmem Wasser und einer alten, weichen Zahnbürste, sahen die Eier dann so aus:

Benutzerübermitteltes Bild

Die 6 blassblauen sehen aus wie die Trauerschnäppereier von 2008. Die dunklen Flecken deute ich als Artefakte bzw. Stellen, wo die Zersetzung fortgeschritten ist. Und das einzelne, grössere ganz rechts stammt von einer Kohlmeise.
Zwischen 26. Mai, als noch kein Ei im Nest lag, und Anfang Juli muss also einiges passiert sein. :)

Zitat
Gibt es da eigentlich Materialen, die nicht in den Baum einwachsen? [...]Habe schon überlegt diese breiten Jutebänder (Bastelbänder) zu benutzen, aber bin mir unsicher, ob die nicht auch früher oder später in die Rinde wachsen.


Ich glaube nicht, dass das Einwachsen von Schnüren oder Draht wirklich schlimm für den Baum ist. Das Holz (nicht die Rinde!) wächst ja dann drumherum, kapselt den Fremdkörper also ein. Nur Eisennägel, in einen Baum geschlagen, sind wohl schädlich. Daher sollte man Alunägel verwenden, wobei ich es wiederum erstaunlich finde, dass ausgerechnet Alu weniger schädlich sein soll. Andererseits gibt es Wälder, in denen im Krieg Kämpfe stattgefunden haben und wo die Bäume so mit Geschossen und Splittern gespickt sind, dass sich kein Arbeiter mit der Motorsäge rantraut. Und diese Bäume haben ja auch überlebt...
Bei einem Naturmaterial wie Jute hätte ich gar keine Bedenken. Das löst sich ja nach einigen Jahren selber auf.
Es ist lediglich ein kosmetisches Problem... ;)

Bei diesem Kasten hatte ich vor 6 Jahren eine alte Wäscheleine (Kunststoffmantel *und* Kunststoffseele) verwendet. Die war dreimal um den Stamm gelegt und dabei offenbar so elastisch, dass sie kaum Spuren hinterlassen hat. Anders an einem ca. 6 cm dicken Seitenast: dort hat die Leine eine ca. 2 cm tiefe Rille hinterlassen!
Unbedingt vermeiden sollte man Wäscheleinen, die einen Kunststoffmantel, aber eine Seele aus Draht haben. Da bekommt der Mantel im Winter Risse, Wasser dringt ein, der Draht rostet, wird brüchig... einfach nur Mist. :(

Gruss,
Bodo
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Moin Bodo,

na das sind ja ganz erstaunliche Neuigkeiten. Finde ich ja echt nett, dass Du die Bilder gemacht hast. Wer weiß, welche Ereignisse (evtl. Tragödien) in der Hütte sattfanden. Schätze, Du warst bestimmt auch recht überrascht, als Du die Eier gefunden hast.

Die hiesigen Meisen hatten sich schon zu Beginn der Brutzeit rar gemacht. Jetzt taucht gelegentlich mal eine Blaue am "Pool" auf. Aber die Meisen sind nicht weit weg, ich kann sie täglich hören. Vermutlich lassen sie sich auch erst wieder im Herbst/Winter blicken (und bewirten).

Das mit der Plaste-Elaste-Leine lasse ich mir mal durch den Kopf gehen. Wäre ein Versuch wert, wenn die kaum Spuren am Baum hinterlässt. Kommt wohl darauf an, wie und an welcher Stelle sie befestigt wird. Auf alle Fälle werde ich das mit einem Juteband mal ausprobieren. Und wie Du sagst, Draht ist auch nicht so der Hit.

Hey, ich hoffe ihr habt bald wieder ein paar sonnige Tage bei euch, bevor der ewig lange Winter anklopft. Vielen Dank für die Infos!
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Liebe Grüße ... Ines
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Halli Hallo kurz in die Runde,

am Kohlmeisenkasten habe ich Kabelbinder verwendet. Die etwas grösseren kann man aneinanderbinden und damit die Nistkästen auch an grösseren Baumstämmen (hier ein alter Kirschbaum) befestigen. Und mit etwas Vorsicht lassen sich die Kabelbinder auch recht fest ziehen.

Mit Schlauchschellen und dem längeren Band hatte ich schlechte Erfahrungen. Da geht die Befestigungsschraube nicht sehr fest anzuziehen und rutscht dann durch.

Den alten Blaumiesenkasten hatte ich im Apfelbaum an einem etwas dünneren Ast mit einer Hälfte der Regenrinnen-Befestigungsschellen angebunden.

Einen schönen Sonntag wünsche ich.
Steffen
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Die Birke, an der unser zweiter Nistkasten aufgehängt war, ist nicht mehr... :'(

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Unser Nachbar Odd hat sie heute gefällt (und ich habe ihm dabei geholfen...). Hier ist eben kein Wald und wo der Mensch vor 30 Jahren gepflanzt hat, wird es natürlicherweise irgendwann eng. Auch vier weitere Schwestern werden noch dran glauben müssen. An allen hatte er bereits vor Jahren die Kronen gekappt, weil die die Sicht behindert hatten. Aber die beiden grössten Birken bleiben stehen, so dass wir auch im nächsten Frühjahr noch dieses unvergleichlich zarte Grün des aufbrechenden Laubes erleben werden.

Grüsse aus Trondheim,
Bodo
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Ups. Schade wegen des Kastens.

Ja, aber es ist ein Problem in bewohnten Gegenden. Das ist auch hier so. Irgendwann werden die Bäume richtig hoch und nehmen Licht und Sicht. Dann wird es schwierig mit Fällen. Vor allem, wenn Städte recht restriktive Vorschriften haben.

Gibt es noch andere Möglichkeiten, am Haus etwa, die Kästen anzubringen?

Steffen
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An diesem Baum hing ja nur der "Reservekasten", hinten im Garten. Das war der, aus dem ich Anfang August die Eier rausgeholt hatte. Den Kasten selbst habe ich zwischenzeitlich in Anfeuerholz gespalten. :D
Der Kamerakasten (seit Mai ohne Kamera) hängt nachwievor an der Birke neben dem Haus/Garage. Ich werde den wohl den Winter über hängen lassen. Vielleicht sollte ich ihn von aussen mit "Holzöl" einpinseln, wenn es nochmal einen trockenen und sonnigen Tag gibt. Dann sollte zur Brutsaison das Lösungsmittel verdampft sein.
Gruss,
Bodo
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"Der herzlose Beobachter aus dem Norden..." :twisted:
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Yo, auch wenn Birken zu den Pionierpflanzen unter den Bäumen zählen, die eine Brachfläche als erste "besiedeln", ist es doch irgendwie immer schade um jeden Baum - vor allem, wenn man schon länger mit ihm "zusammenlebt"... :)
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@Stefan: da hast Du natürlich recht. So ein Baum ist ein eindrucksvolles Lebewesen.
Aber in dieser Reihe an der Grundstücksgrenze standen 5 Birken und 5 "Edeltannen". Das wird einfach unnatürlich eng. Die Nadelbäume wird der Licht- und Nährstoffzuwachs freuen. Und unsere Johannisbeeren werden auch mehr Sonne abbekommen.
Aber jetzt ist der Ausblick von meinem Schreibtisch erstmal vollkommen ungewohnt und fast schon indiskret mit der erweiterten Sicht auf das Grundstück unserer Nachbarn. :lol:
Gruss,
Bodo
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